Akt1

Freitagmorgen war es soweit, der originale Heckspoiler der Firma Zender musste in der Nähe von Kaiserslautern abgeholt werden. Auf dem Heimweg besorgten wir uns noch die benötigten Abzweigverbinder für das dritte Bremslicht, womit mein 3.28i Coupé demnächst „leuchten“ soll. ;-)

 

Was soll dabei rumkommen, wenn ein Logistikstudent Namens Marc Meerfeld und eine querschnittsgelähmte Rollstuhlfahrerin Namens Melanie Simon einen BMW pimpen wollen, wir wissen es selber noch nicht; jedoch sind wir frohen Mutes und guter Hoffnung…

 

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Dem alten Deckel geht's an den Kragen

 

Zuhause angekommen ging Marc direkt an die Arbeit: Nummernschild abmachen, Nummernschild-Halterung abschrauben, Nummernschild-Beleuchtung entfernen, Innenverkleidung (Filz) vorsichtig lösen (scheiß Klammern!), Kabelbaum herausnehmen, Schloss ausbauen und zu guter Letzt die Kofferraumklappe loszuschrauben und abzunehmen…

 

 

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Den Neuen erstmal aufpolieren...

 

Ich machte mich zwischenzeitlich nützlich mit Dingen, die kleine Frauenhände gut machen können!

 

Die „neue“ gebrauchte Kofferraumklappe mit montiertem Heckspoiler von einem 3.25i Coupé waschen und polieren, weil ich sie hervorragend gut putzen konnte, solange sie noch nicht verbaut war. Und mit meinen kleinen Händen kommt man ausgezeichnet in die Ecken, um den Grünspan zu entfernen… achja, der Schriftzug musste weichen und die Kleberückstände wollten dies noch nicht! ;-)

 

Erstmal verbauen, dann kann man an diese „Pfriemelarbeiten“ besser anpacken.

 

 

 

...dann transplantieren.

 

Die Hochzeit stand bevor, und ich saß mit der Kamera im Anschlag schon bereit.

 

Kofferraumklappe anschrauben, Schloss einbauen und mal schauen, ob die Spaltmaße passen! „Mmmhh…Nö! Dat geht gar nich!!!!!“ Also nochmal Schrauben lösen, Klappe justieren, Schrauben anziehen und das Ganze dann noch zwei Mal! Jippie, da kommt Freude auf. ;-)

 

 

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Aber mit halben Sachen bin ich nun mal nicht zufriedenzustellen!

 

 

 

Warum sind an einem Steuerungsgerät Torxschrauben verbaut?

 

Weiter ging es mit dem Steuerungsgerät der Zentralverriegelung, das wieder auf seinem Platz mit zwei Torxschrauben befestigt wurde. Wozu all diese verschiedene Schrauben, man könnte meinen, jeder Mechaniker in der Fertigungsstraße hätte seine eigenen Schrauben und Werkzeuge, damit ein anderer sie einem nicht klauen könnte, oder warum müssen so viele unterschiedliche Schrauben verbaut werden?? Kreuzschlitz, Schlitz, Torx, 10er Kopfschraube… usw. Also ehrlich, Männer, man hätte viel Zeit gespart, wenn man nicht für jede Schraube sich wieder das passende Werkzeug zur Hand holen müsste, um dem Material nicht zu trotzen. Und da ein Logistikstudent und eine querschnittsgelähmte Frau noch nie zuvor einen Kofferraum gewechselt hatten, konnten wir wohl kaum wissen, dass man eine vollausgerüstete KFZ-Meisterwerkstatt benötigt und es nicht mit einer normalen „Hausfrauengarage“ getan ist…

 

 

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Oh Kabelbaum, oh Kabelbaum!

 

Kabel einziehen, stand als nächstes bevor; zuvor mussten wir die einzelnen Kabel wieder neu zu einem Kabelbaum zusammenbinden, da sich die selbstklebenden Gewebebänder im Laufe der Jahre vom Kabelbaum gelöst hatten, kam ich endlich nochmal zum Einsatz, wegen meiner zierlichen kleinen Hände… die Freude darüber war riesengroß, endlich konnte ich mich nochmal nützlich machen. Kabelbaum befindet sich wieder an Ort und Stelle. Dann die Abzweigungen sortieren: Kabel für Nummernschild-Beleuchtung, Kabel für Zentralverriegelung, Kabel für Kofferraum-Innenbeleuchtung und zum guten Schluss den für das dritte Bremslicht, und hoffentlich haben wir jetzt mal keines vertauscht. ;-) Soo, nun den schönen Filz wieder anbringen, da dort die Felgennuss und diverses Werkzeug optimal verbaut sind und ich es schließlich nicht suchen gehen muss, denn Suchen ist verschwendete Zeit, die ich besser zu nutzen weiß. Und soviel wiegt die Verkleidung jetzt auch nicht, dass ich an dieser vom Gewicht her sparen müsste. ;-) Die Gewichtsreduzierung nehme ich wohl schon voll und ganz mit meiner Person vor! Hehehe... Da Marc die, ich nenne Sie jetzt einfach mal Filzklammern, so fürsorglich abgemacht hatte, teilweise unter Schmerzen, aber das Blut blieb Gott sei Dank aus, konnten sie wieder „mühelos“ eingebaut werden. Hat er gut gemacht, meine Ansage war: „Die Filzmatte wird wieder verbaut, also aufpassen!“

 

Man siehe das Resultat! Ohne Worte! Danke Marc! Auch für deine Geduld!

 

 

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Haben wir noch einen Schrumpfschlauch?

 

Naja, eines hatten wir nicht bedacht, in unserer eifrigen Vorfreude auf den Feierabend, dass das Kabel vom dritten Bremslicht eigentlich in den dafür vorgesehenen Kabelbaum gehört –und einfach so zu lassen geht gar nicht!!! Aber für heute sollte es erstmal so hängen bleiben, da wir auch keinen Schrumpfschlauch irgendwo rumfliegen hatten…

 

 

 

Wozu nützen weibliche Fingernägel...?

 

Ich gab mich mal dem widerspenstigen Klebstoff hin, der mir immer noch anzeigte, dass der Kofferraum von einem 3.25i stammt, welches mich jedoch nicht interessiert und vermutlich auch keinen anderen. Also, ich stellte fest, nachdem ich es ordentlich nass mit Silikonentferner eingerieben hatte, dass die optimale Lösung meine Fingernägel darstellten, um sachte die letzten Klebepartikel vom Lack zu kratzen, soll mal einer sagen, dass weibliche Fingernägel nur der Optik dienen – meine nicht! Und ich bin stolz darauf! Wie sagt man so schön: Klappe zu, Affe tot?! Für heute erstmal, nachdem wir noch mit dem Prüfgerät die Kabel durchgemessen hatten, welche die der Rückleuchten sind, um das Abzwackkabel adäquat anschließen zu können. Vermutlich alles richtig gemacht, denn die entsprechenden Lampen leuchteten zum richtigen Moment… puuhhh, welch Erleichterung!

 

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Feierabend für heute. Nachts um 2400 Uhr – endlich!

 

Marc, ich bin stolz auf dich!

 

 

The day after...

 

Neuer Morgen, bzw. inzwischen Vormittag, neues Glück, als Marc unvorhergesehen mit einem Stück Schrumpfschlauch vorbei kam und sagte: „Komm, wir machen den Heckspoiler fertig!“ Das war weder geplant noch besprochen, umso mehr freute ich mich über seine Initiative und seinen ehrgeizigen Einsatz.

 

Ein paar Klemmen von der Verkleidung gelöst, pfriemelte er gekonnt das Kabel mit Hilfe von Draht an seine gewünschte Stelle. Wir stellten fest, dass der Schrumpfschlauch völlig überflüssig sei, den Marc extra organisiert hatte, sonst hätten wir den kompletten Kabelbaum wieder auseinanderbauen müssen; und das wollte keiner von uns mehr! Also klebte ich das Kabel vom dritten Bremslicht einfach mit Hilfe von Isolierband an den vorhandenen Kabelbaum fest, und siehe da, fällt kaum auf, aber Hauptsache er hält und kann nirgendswo eingeklemmt werden. Jetzt galt es nun wieder anhand von Abzwackkabeln das ganze anzuschließen, sonst wäre der Aufwand ja glatt für die Glatze gewesen.

 

 

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Super… geht!!!!!!!! Schöön!!! Abdeckklappe drauf, fertig!!!!!!!! Freu – und ein bisschen Stolz.

 

Auto rausgefahren, ein paar Fotos geschossen, stolz das Endergebnis präsentiert, Auto wieder in die Garage gestellt, damit Marc dort feststellt, dass was mit dem Glas des Heckspoiler nicht stimmt: „Dat passt doch nich, irgendwat stimmt hier nich! Ahhh… kuck mal genau hin!“ Das Spoilerglas sitzt falschherum drin, deshalb stimmen die Kanten nicht. Das haben wir ja schnell. Denkste Puppe! Die zwei Kreuzschlitzschrauben gelöst stellten wir fest, dass das Kabel zu kurz war, um die Lampe richtigherum zu drehen und am Kabel ziehen, ging nicht. Mmhh! Dann gucken wir halt, ob wir die Platine nicht einfach drehen können… gesagt, getan, nochmal vier Kreuzschlitzschrauben aus Kunststoff gelöst, und was soll ich sagen – geht doch! Alles wieder angebracht und sieht jetzt richtig gut aus. Oder was meint ihr…? Ja, ja, das Spaltmaß an der linken Rückleuchte passt noch nicht, aber mal ehrlich Männer, wenn ihr wüsstet, das dort nächste Woche neue Rückleuchten verbaut werden würden und dann eh nochmal alles genauestens Justiert wird, würdet ihr es bestimmt auch erstmal so lassen. Wie sagte letzte Woche ein BMW-Liebhaber zu mir: „Lass dir Zeit, Rom ist auch nicht an einem Tag 'ver-'baut!“

 

 

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In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Pimp My Car in einer üblichen Hausfrauengarage!

 

Eure Mel

 

 

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